"Heimspiel-Doppel zum Kirmesauftakt" lautete das Motto vor den Partien beider Mannschaften am Freitag (9.9.).

Die Zweite machte den Anfang und hatte mit der SG Niederweimar/ Haddamshausen einen Hochkaräter der Kreisliga B2 zu Gast, der von Beginn an das Spiel in die Hand nahm und sich ein ums andere Mal gefährlich bis vors Tor unserer Elf kombinierte. Diese hielt jedoch dagegen und konnte mit Glück, Geschick und guten Paraden unseres Keepers Jan-Niklas Jüngst ein 0:0 mit in die Pause nehmen.

Nach dem Wechsel bot sich zunächst das gleiche Bild, mit dem Unterschied, dass der einsetzende Regen das Spiel noch beschleunigte. Die Führung der Gäste fiel dann nicht überraschend nach einem schnell vorgetragenen Angriff über die rechte Seite durch Qule (54.). Doch dieser Gegentreffer schien den RSV zu beflügeln, quasi aus dem Nichts erzielte Mark Nemet in gewohnter Manier aus gut 20 Meter den Ausgleich (58.). In der Folge war das Spiel ausgeglichener, unsere Elf erspielte sich nun mehr Feldanteile als in Durchgang 1 und kam durchaus zu Gelegenheiten, genau wie Niederweimar/ Haddamshausen. Der Treffer von Wagner per Flachschuss eine Viertelstunde vor Spielende schockte das Team von Stefan Hergesell/ Volker Geißel spürbar, dennoch bot sich in der Schlussphase die große Ausgleichchance für Nick Zulauf, der aber aus Kurzdistanz an Gästekeeper Weintraut scheiterte. Die 1:2-Niederlage war am Ende gegen einen sehr starken Gegner unglücklich, entspricht aber dem Spielverlauf.

Zum Hauptspiel unter Flutlicht erwartete unsere erste Mannschaft mit dem TSV Wohratal dann einen Gegner, mit dem in den letzten Monaten häufig die Klingen gekreuzt wurden. So war es wenig überraschend, dass sich ein hart umkämpftes und bis in die letzte Sekunde spannendes Spiel entwickelte. Der RSV begann engagiert und spielte nach vorne, geriet aber bereits nach sieben Minuten in Rückstand, als Chousein einen sehenswerten Schnittstellenpass raffiniert an Henrik Hübner im RSV-Tor vorbeispitzelte. Postwendend schlug unsere Elf zurück und profitierte dabei von einem Fehler des TSV-Keepers, der einen eigentlich harmlosen Freistoß nach vorne abprallen ließ. David Kandziora nahm das Geschenk an und glich aus. Damit war die Bescherung noch lange nicht vorbei, in erste Linie waren im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit jedoch die Roßdorfer sehr freigiebig - sowohl in der Offensive, wo allein Louis Lauer dreimal hätte treffen können, als auch vor dem eigenen Tor. Den weiteren Gästetreffern durch Fitzke (34.) und Maia (41.) gingen jeweils ärgerliche Ballverluste voraus. Zudem verstrickte sich der RSV in unnötige Zweikämpfe und Diskussionen: Der 1:3-Halbzeitstand war ernüchternd und spiegelte sich in der Körpersprache beider Mannschaften wider.

Nach der Pause zog sich Wohratal weiter zurück, woraus Roßdorf, das mit Jens Ennslen und Marcel Orth zwei frische Kräfte gebracht hatte, zunächst wenig Kapital schlagen konnte. Dafür wurde das Spiel noch hektischer, der junge Schiedsrichter hatte vor den Augen vieler Kollegen der pfeifenden Zunft alle Hände voll zu tun, um die Gemüter zu beruhigen. Eine halbe Stunde verstrich, ohne dass der RSV aus dem Ballbesitz und der zunehmenden Feldüberlegenheit Profit schlagen konnte. Endlich, in der 77. Minute, gelang Marcel Orth aus dem Gewühl heraus der Anschluss, nachdem er wenige Minuten zuvor noch am Keeper gescheitert war. Roßdorf erhöhte den Druck, vor allem der eingewechselte Jens Ennslen setzte zahlreiche Impulse, die Wohrataler Defensivschwächen offenbarten. Der Ausgleich fiel dann jedoch überraschend. Walid Merzais Freistoß aus 30 Metern flipperte durch Freund und Feind, der Ball wurde schneller und zappelte schließlich unter dem Jubel der RSV-Spieler und Fans im Netz (85.).

Das Finale kam aber erst noch. Der RSV war nun am Zug, wollte das Spiel komplett drehen und erzwang den Sieg: Nach einem erneuten Flügellauf, diesmal über rechts, wurde es wieder gefährlich vor dem Wohrataler Tor. Am langen Pfosten lauerte Kapitän Yanik Schick, den nichts mehr hinten hielt, und als hätte Shiggy das Drehbuch selbst geschrieben, gelangte der Ball tatsächlich vor seine Füße und von dort im Gästetor - 4:3!

Der Rest war Jubel. Die nun konsternierten Gäste erspielten sich in den letzten Minuten und der Nachspielzeit keine weitere Gelegenheit mehr, sodass unsere Elf den Sieg über die Zeit brachte.

Wie geht es weiter?

Bereits am kommenden Samstag, 17.9., steht der nächste Doppelspieltag an, allerdings auswärts: DIe Erste spielt um 17.00 Uhr bei der SG Salzböde-Lahn an (angesetzter Spielort: Rasenplatz in Lollar-Odenhausen), bereits zuvor tritt unsere zweite Mannschaft beim FSV Borts/Ronhausen an. Anstoß in Bortshausen ist um 15.00 Uhr.

(MH)